Samstag, 10. Mai : II. Vatikanisches Konzil

Written on 05/12/2025

Die Heiligen Schriften enthalten das Wort Gottes und, weil inspiriert, sind sie wahrhaft Wort Gottes: Deshalb sei das Studium des heiligen Buches gleichsam die Seele der heiligen Theologie. Auch der Dienst des Wortes, nämlich die seelsorgliche Verkündigung, die Katechese und alle christliche Unterweisung [...], holt aus dem Wort der Schrift gesunde Nahrung und heilige Kraft. […] Ebenso ermahnt die Heilige Synode alle an Christus Glaubenden [...] besonders eindringlich, durch häufige Lesung der Heiligen Schrift sich die „alles übertreffende Erkenntnis Jesu Christi“ (vgl. Phil 3,8) anzueignen. „Die Schrift nicht kennen heißt Christus nicht kennen“ (Hl. Hieronymus). Sie sollen deshalb gern an den heiligen Text selbst herantreten, einmal in der mit göttlichen Worten gesättigten heiligen Liturgie, dann in frommer Lesung oder auch durch geeignete Institutionen und andere Hilfsmittel, die heute mit Billigung und auf Veranlassung der Hirten der Kirche lobenswerterweise allenthalben verbreitet werden. Sie sollen daran denken, dass Gebet die Lesung der Heiligen Schrift begleiten muss, damit sie zu einem Gespräch werde zwischen Gott und Mensch; denn „ihn reden wir an, wenn wir beten; ihn hören wir, wenn wir Gottes Weisungen lesen" (Hl. Ambrosius). So möge durch Lesung und Studium der Heiligen Bücher „Gottes Wort seinen Lauf nehmen und verherrlicht werden“ (vgl. 2 Thess 3,1). Der Schatz der Offenbarung, der Kirche anvertraut, erfülle mehr und mehr die Herzen der Menschen. Wie das Leben der Kirche sich mehrt durch die ständige Teilnahme am eucharistischen Geheimnis, so darf man neuen Antrieb für das geistliche Leben erhoffen aus der gesteigerten Verehrung des Wortes Gottes, welches „bleibt in Ewigkeit“ (Jes 40,8; vgl. 1 Petr 1,23-25).